Fotograf bei FIDE Weltmeisterschaft 2015

Der FC Bayern München hat mich beauftragt, Live-Portraits bei der FIDE Schach-Weltmeisterschaft im Schnellschach und im Blitzschach zu erstellen. Am Freitag, 9. Oktober 2015 wurde dieses Ereignis in einem würdigen Rahmen bei einer Feier im Berliner Kino International mit der deutschen Filmpremiere der neuen Hollywood-Produktion „Pawn Sacrifice“ (Bauernopfer) eröffnet.

Das Kino, ein alter DDR Filmpalast, komfortabel und mit bequemen Sitzen, zeigte sich als angemessener Schauplatz. Eine lange Menschenschlange wartete vor den Toren des Hauses auf Einlaß. Ein roter Teppich zeigte allen den Weg. An die Einhaltung des Zeitplanes war bei diesem Andrang nicht zu denken. Im Foyer ließen sich in der Schachszene bekannte Personen vor einer mit Schachmotiven verzierten Wand fotografieren. Viele Fotografen ließen sich das nicht entgehen, zumal einige der fotografierten Größen gerne mitspielten und exklusiv posierten.

Dann ging es über zwei breite Treppenhäuser zur Seite in den Vorraum des Kinosaals hinauf. Hier standen die Menschen dicht auf dicht. Unter ihnen Boris Spassky, der Exweltmeister und neben Bobby Fischer die andere Hauptfigur im heiß erwarteten Film „PAWN SACRIFICE“ Boris Spassky (78) inzwischen mit weißem Haar, im Rollstuhl unterwegs.

Endlich wurden die Türen zum Kinosaal geöffnet und die Menschen strömten hinein. Vertreter des Deutschen Schachbundes und der FIDE begrüßten die Teilnehmer und der FIDE-Präsident Kirsan Ilyumshinov eröffnete die Feierlichkeiten.

Der Film erzählt die Geschichte des Amerikaners Bobby Fischer, sein Leben und seinen Weg zur Schachweltmeisterschaft 1972, errungen schließlich im Wettkampf mit dem Titelverteidiger Boris Spassky. Kurz vor Schluß gab es noch eine Panne – quasi ein digitaler Filmriß – mit einer unfreiwilligen Pause von ca. 15 Minuten. Dann ging es weiter und das Publikum bedachte ihn am Ende mit anhaltendem Beifall.

Langsam leerte sich das Kino und die Leute diskutierten auf dem Weg und noch draußen vor dem Kino über das was sie gesehen hatten. Manche fanden, er würde „alle Klischees bedienen“, andere fanden spannend, eindringlich, interessant erzählt. Wie weit sich der Film an der historischen Wahrheit entwickelt und welche Geschichten der Autor hinzugedichtet hat, mögen die Experten sagen.

Als Fotograf ist es hauptsächlich meine Sache, diese Geschichte in Bildern zu erzählen. Hier einige meiner Fotos vom Abend des 9. Oktober 2015 vor und in dem „Kino International“ in Berlin.